Das Stück behandelt die grotesken Auswüchse der virtuellen Kriegsführung. Die Fragen nach Gerechtigkeit und Menschlichkeit im Kampf sind hochaktuell. Wie steht es um die sogenannte Symmetrie der Mittel beziehungsweise um das einseitige Töten fernab jeglicher Gefahr? Inwiefern unterscheidet sich das Töten per Mausklick noch von einem hinterhältigen Mord? Und was bedeutet es für diejenigen, die den Knopf drücken? Wie wirkt sich der vermeintlich virtuelle Krieg auf das reale Leben aus?
Die unerwartete Schwangerschaft der Kampfpilotin setzt ihrer Karriere in der Luft ein Ende. Sie wird nicht mehr ins Blau abheben. Nun fliegt sie eine ferngesteuerte Drohne, indem sie auf den grauen Bildschirm starrt, in einem klimatisierten Container in der Wüste Nevadas. Tagsüber überwacht sie Terroristen aus 8000 km Distanz und tötet auf Knopfdruck. Nach Schichtende fährt sie nach Hause zum Abendessen mit Mann und Kind, wo sie mit ihrer Tochter und rosa Ponys spielt, als wäre nichts geschehen. Aber allmählich verschwimmen die Grenzen, die Trennung zwischen Arbeit und Alltag, zwischen den Wüsten Nevadas und Afghanistans immer schwieriger.
«Grounded» (Am Boden) erhielt den Smith Prize für politisches amerikanisches Theater, und war in Spanien bislang noch unaufgeführt, obwohl das Stück seit der Uraufführung 2013 weltweite Erfolge von Äthiopien bis zum New Yorker Broadway feierte. Zur Zeit bereitet das Metropolitain in New York die Opernversion des Stücks vor und Hollywood einen Film mit Drehbuch von George Brant, produziert und gespielt von Anne Hathaway, die die Figur der Pilotin schon in der Broadway Inszenierung spielte.
Chronik
O PORRIÑO (Galicia), Spanien
Sala Ingrávida
18. und 19. Oktober 2019
ONTINYENT (Valencia), Spanien
Sala Gomis
22. Februar 2019
MÁLAGA, Spanien
Teatro Echegaray
26. Januar 2019
BENETÚSSER (Valencia), Spanien
Centro Cultural El Molí
16. Dezember 2018
ALBORAYA (Valencia), Spanien
Teatro L'Agricola
15. Dezember 2018, 20 Uhr
ALICANTE, Spanien
Palau Altea, Ciclo Juno a la Tardor
8. Dezember 2018, 20 Uhr
In Momenten grosser Intensität fühlen wir uns besonders lebendig. Und wir wissen alle, dass dies wunderbare Sinneseindrücke auslöst. So wie die Pilotin ihren Alltag über dem Schlachtfeld beschreibt, wo sie sich der Nähe des Todes bewusst ist, konnte ich die Leidenschaft, mit der sie ihren Beruf ausübt verstehen. Das Adrenalin der Gefahr versetzt sie in einen Zustand der Offenheit, in konstante Alarmbereitschaft. Wie durch den hohen Puls ihres Blutdrucks gesteuert schiessen die Worte schiessen aus ihr heraus. Hoch oben am Himmel fühlt sie sich frei, obwohl sie einem hierarchischen Militärkorpus angehört. Ihre Vitalität fühlt sich mächtig an und das kam mir bekannt vor. Da sitzt die theatrale Kraft. Es ist unmöglich sich ihrer Wandlung als Frau, als Mutter und als Militärpilotin zu entziehen, sich nicht Teil ihrer Erlebnisse zu fühlen während ihre Bestimmtheit, ihre Abwehrmechanismen und ihr Gehorsam zusammenbrechen. Ohne Vorankündigung, aber unerbittlich wie nur das Theater es inszenieren kann.
Isabelle Stoffel
Trailer (spanisch)
Credits
Regie: | Sigfrid Monleón, Isabelle Stoffel |
Bühnenfassung & Spiel: | Isabelle Stoffel |
Bühnenbild: | Silvia de Marta |
Lichtdesign: | Pilar Velasco |
Ton: | Suso Saiz |
Song: | Tulsa (Miren Iza) |
Kostüm & Grafik: | Laura Renau |
Fotografie: | Pilar Villalain |
Assistenz Licht & Ton: | Sara Moyano |
Produktionsleitung: | María José Martín |
Eine Produktion von RECYCLED ILLUSIONS
in Koproduktion mit:
Ayuntamiento de SORIA, Numancia 2017, Teatro Rialto VALENCIA, Centro Conde Duque MADRID.
In Zusammenarbeit mit:
Centro Niemeyer Avilés Teatro Circo Puente Genil
Herzlichen Dank:
David Rodríguez (Pecera estudio), Mar Montávez, Víctor Velasco, Jesús Barez, Daniel Gascón, José Sanchis Sinisterra & Nuevo Teatro Fronterizo, Jonás Trueba, Clara Sanchis, Clara Pérez, Itsaso Arana, Stefan Metz, Günter Schweiger und Céfiro